Maul- und Klauenseuche

Die MKS oder Maul- und Klauenseuche gilt als eine der gefürchtetsten Tierkrankheiten der Welt. Von dieser hoch ansteckenden Seuche sind vor allem Paarhufer betroffen: Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen und Wildtiere. MKS gilt für den Menschen in der Regel als ungefährlich. Die Maul- und Klauenseuche hat jedoch gravierende wirtschaftliche und tierseuchenrechtliche Folgen.

Maul- und Klauenseuche: Was ist die MKS?

Die Maul- und Klauenseuche ist eine hoch ansteckende Virusinfektion, die durch das MKS-Virus (ein hoch kontagiöses Virus aus der Familie der Picornaviridae) ausgelöst wird.

Verbreitung und Übertragung

Die MKS ist eine hochansteckende Tierseuche, die  sich schnell verbreiten kann. Sei es über den Direktkontakt zwischen Tieren oder über die Luft. Die Kontamination über den Luftweg ist dabei vor allem für Biobetriebe ein Problem, da das offenere Stallkonzept der biologischen Landwirtschaft mit Laufställen und Weidegang den Tieren mehr Kontakt zu Außenwelt auferlegt und so die Gefahr besteht, durch infizierte Weidetiere anderer Betriebe angesteckt zu werden. Wobei hier auch die erhöhte Übertragung durch Wildtiere  hinzukommt, eben aufgrund der erhöhten Weidehaltung.

Wichtig zu wissen: Laut der Verbrauchergesundheit ist die Ansteckungsgefahr mit MKS im Stall in der Regel höher als auf der Weide. Das liegt daran, dass Tiere im Stall auf engem Raum gehalten werden. Was die Übertragung des Virus durch direkten Kontakt, Tröpfcheninfektion und kontaminierte Materialien natürlich begünstigt.

Auch eine MKS-Ansteckung  über kontaminierte Gegenstände ist sehr wahrscheinlich, da es sich um einen sehr stabilen Erreger handelt, der auf Oberflächen haftet und dabei über mehrere Monate infektiös bleiben kann. Die MKS kann sich auf verschmutzter Kleidung, in Transportfahrzeugen und sogar auf Stroh und im Wirtschaftsdünger festsetzen. Auch in tierischen Lebensmitteln kann MKS monatelang infektiös bleiben.

MKS: Symptome bei Tieren

Die Inkubationszeit beträgt meist 2 bis 7 Tage. Als typische Symptome gelten:

  • Fieber – dreitägige Fieberphase (mit bis 42 Grad Celsius)
  • Aphthenbildung (Bläsch) in der Maulschleimhaut, auf Zungen, den Lippen und im den Klauenbereich. Auch die Euterhaut und die Zitzen sind von diesem Bläschenbefall betroffen.
  • Gestörtes Allgemeinbefinden: Die infizierten Tiere leiden unter extremen Schmerzen, was sich durch ein geschlossenes Maul, schmatzende Kieferbewegungen und einer allgemeinen Lahmheiten äußert.
  • Übermäßige Speichelproduktion: Während der Fieberphase beginnt die starke Bildung eines zähflüssigen Speichels (der sogenannte „MKS-Bart“). Gleichzeitig findet eine Rötung der Maulschleimhaut statt.
  • Milchleistungsrückgang: Bei infizierten Kühen ist ein Abfall der Milchleistung zu beobachten, aber auch ein völliges Versiegen der Milch ist möglich.
  • Bei Jungtieren (Kälbern) kann die Infektion zum Tod führen, meist durch Herzmuskelschäden.

Maul- und Klauenseuche: Schutzmaßnahmen und Bekämpfung

In der Europäischen Union und in vielen anderen Ländern der Welt besteht bei einem MKS-Ausbruch eine Meldepflicht. Die Maßnahmen umfassen:

  • Quarantäne, Sperr- und Überwachungszonen.
  • Keulung betroffener Tiere und unschädliche Beseitigung der Kadaver.
  • Desinfektion und Reinigung der betroffenen Betriebe.
  • Impfungen – je nach Land erlaubt oder untersagt.
  • Zeitgleich wird eine Schutzzone im 3 km-Radius und eine Überwachungszone im 10 km-Radius um den Ausbruch etabliert.
  • In den Zonen werden empfänglichere Tiere auf MKS untersucht.
  • Frühestens nach 21 bzw. 30 Tage nach Reinigung und Desinfektion können die Zonen wieder aufgehoben werden.

MKS: ein Fazit

Die Maul- und Klauenseuche ist uns Menschen zwar kaum gefährlich. Doch für die Nutztierhaltung stellt diese Virusinfektion eine ernsthafte Bedrohung dar – besonders für den Biobetrieb, da dieser durch das offene Stallkonzept empfänglicher für Infektionen durch ebenfalls von der Seuche betroffen Wildtiere und andere kontaminierte Weidetiere ist.

Auch die wirtschaftlichen Schäden sind enorm: Sämtliche Tiere des betroffenen Bestandes müssen getötet und entsorgt werden. Weiters verliert das Land, in dem der Vorfall sich ereignet hat seinen MKS-freien Status. Was wiederum Konsequenzen für den Export von Tieren und tierischen Produkten nach sich zieht. Strenge Kontroll- und Hygienemaßnahmen sind entscheidend, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Wie du deine Tiere gegen einen MKS-Befall schützen kannst erfährst du hier: Maul- und Klauenseuche – wie schütze ich das Vieh.


Titelbild @ Stijn te Strake via unsplash (Zugriff 10.04.2025)