Kritik an der Ausweitung der Tierhaltungskennzeichnung in Deutschland

Die Pläne des deutschen Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir, die staatliche Tierhaltungskennzeichnung auf Rindfleisch auszuweiten, stoßen auf scharfe Kritik. Der Deutsche Tierschutzbund bemängelt, dass es für die Rinderhaltung in Deutschland an klaren gesetzlichen Vorgaben fehle, die eine verlässliche Kennzeichnung ermöglichen würden. Ohne klare Mindeststandards könne die Kennzeichnung wie „Stall“ leicht irreführend sein und nicht das Tierwohl widerspiegeln.

Österreichs Kennzeichnungssystem als Vorbild?

In Österreich sieht die Lage etwas anders aus. Hier haben sich das AMA-Gütesiegel und das Bio-Siegel als vertrauenswürdige Labels etabliert, die strengere Vorschriften in Bezug auf die Tierhaltung erfüllen. Vor allem die Bio-Tierhaltung folgt den hohen Standards der EU-Öko-Verordnung und bietet VerbraucherInnen mehr Transparenz.

Jedoch gibt es auch in Österreich noch Verbesserungsbedarf, insbesondere in den Bereichen Transport und Schlachtung, wo laut Tierschutzorganisationen klare Regelungen fehlen. Auch die Gastronomie und verarbeitete Fleischprodukte könnten in Zukunft noch besser gekennzeichnet werden, um eine umfassendere Transparenz zu gewährleisten.

Fazit: Deutschland braucht strengere Vorgaben – Österreich ist einen Schritt weiter

Während Deutschland mit fehlenden Mindestanforderungen in der Rinderhaltung kämpft, bietet Österreich bereits strengere Standards, vor allem im Bio-Bereich. Dennoch bleibt die Forderung nach mehr Transparenz und strengeren Vorschriften für Tierwohl und Schlachtung auch in Österreich aktuell.

Quelle: Tagesspiegel Background