Das Ziel, bis 2030 30 Prozent Bio in Deutschland, der EU und auch in Österreich zu erreichen, wird oft als unrealistisch bezeichnet. Doch ist der Bio-Landbau deshalb gescheitert? Im Gegenteil! Felix Prinz zu Löwenstein, Bio-Bauer und renommierter Buchautor, sieht die Dinge anders: „Bio ist die Lösung für viele Probleme unserer Zeit.“

Warum Bio funktioniert

Die Fakten sprechen für sich: In Österreich ist der Bio-Landbau ein Vorreiter in Europa. Mit über 25 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen, die bereits biologisch bewirtschaftet werden, zeigt das Land, wie nachhaltige Landwirtschaft erfolgreich umgesetzt werden kann. Diese Vorreiterrolle ist nicht nur ein Beweis für die Machbarkeit, sondern auch ein Ansporn für andere Länder.

Felix Prinz zu Löwenstein berichtet von positiven Erfahrungen, die in vielen Regionen gemacht werden – auch in Österreich, wo die Zusammenarbeit von Bio-Bauern mit Gastronomie und Schulen dazu beiträgt, Bio-Produkte in den Alltag der Menschen zu bringen: „Es macht einfach Spaß, den Beruf ökologisch auszuüben!“

Die Notwendigkeit des Wandels

Unsere derzeitige industrielle Landwirtschaft hat keine langfristige Zukunft. Der Verlust an biologischer Vielfalt, die Degradation von Böden und der Klimawandel zeigen: Es braucht eine grundlegende Transformation. Der ökologische Landbau bietet mit seinen „Nature-based Solutions“ Wege, wie Landwirtschaft nachhaltig gestaltet werden kann – auch für die nächsten 10.000 Jahre.

Regenerative Landwirtschaft: Ergänzung oder Konkurrenz?

Neben dem Bio-Landbau gewinnt die regenerative Landwirtschaft zunehmend Aufmerksamkeit. Sie betont die Wiederherstellung von Bodenfruchtbarkeit und Humusaufbau. Doch im Gegensatz zum gesetzlich geregelten Bio-System fehlt hier eine verbindliche Definition. Das birgt die Gefahr, dass der Begriff für fragwürdige Praktiken genutzt wird.

Warum 30 Prozent Bio nicht genug sind

Selbst wenn 30 Prozent der Landwirtschaft ökologisch wären, bleiben 70 Prozent konventionell. Auch hier braucht es einen tiefgreifenden Wandel. Der Bio-Landbau dient als Vorbild und treibt die Innovation voran.

In Österreich wird dies besonders deutlich. Durch gezielte Förderungen und die starke Präsenz des Bio-Landbaus in der Gastronomie zeigt sich, wie eine Kombination aus politischen Maßnahmen und gesellschaftlichem Engagement die ökologische Landwirtschaft voranbringen kann.

Felix Prinz zu Löwenstein fasst zusammen: „Wir müssen unser Ernährungssystem umbauen. Der ökologische Landbau bietet Lösungen für viele der drängenden Probleme. Mit mehr Forschung und gezielten politischen Maßnahmen kann Bio weiter wachsen – in Europa, Österreich und weltweit.“

Quelle: Schrot & Korn