
Lebensmittelverschwendung ist ein massives Problem in Europa: Jährlich landen rund 60 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, was nicht nur wirtschaftliche Verluste in Höhe von 132 Milliarden Euro verursacht, sondern auch erhebliche Umweltauswirkungen hat. Um dieser Verschwendung entgegenzuwirken, plant die EU verbindliche Quoten zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in Gastronomie, Handel und Haushalten.
EU gegen Lebensmittelverschwendung
Jedes Jahr landen in Europa rund 60 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Der geschätzte wirtschaftliche Verlust dieser Verschwendung beträgt 132 Milliarden Euro pro Jahr. Diese enorme Verschwendung hat jedoch nicht nur wirtschaftliche Folgen, sondern belastet auch die Umwelt erheblich. Lebensmittelverschwendung verursacht nämlich etwa 252 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, was etwa 16% der gesamten Treibhausgasemissionen des EU-Lebensmittelsystems ausmacht!
Diese enorme Verschwendung hat nicht nur wirtschaftliche Folgen, sondern belastet auch die Umwelt erheblich. Um diesem Problem entgegenzuwirken, plant die EU nun neue, verbindliche Quoten zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in Gastronomie, Handel und Haushalten. Die Mehrheit der EU-Abgeordneten hat dem Vorschlag bereits zugestimmt, allerdings wird über die genaue Höhe der Quoten noch verhandelt.
Ein wachsendes Problem mit weitreichenden Folgen
Lebensmittelverschwendung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Laut Schätzungen der EU-Kommission entfallen etwa 10 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in der Lebensmittelproduktion auf Nahrungsmittel, die nie konsumiert werden. Neben der Umweltbelastung führt die Verschwendung auch zu wirtschaftlichen Einbußen, sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher:innen.
Besonders betroffen sind Restaurants, Supermärkte und Haushalte. Während im Handel oft Produkte entsorgt werden, weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben oder optische Mängel aufweisen, werden in Privathaushalten große Mengen an Lebensmitteln aufgrund von Fehlkäufen oder mangelnder Planung weggeworfen. In der Gastronomie ist die Überproduktion ein zentraler Faktor.
Die neuen EU-Quoten zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen
Die EU will mit verbindlichen Quoten die Lebensmittelverschwendung drastisch senken. Ziel ist es, bis 2030 eine deutliche Reduzierung zu erreichen. Derzeit wird noch über konkrete Werte diskutiert, aber verschiedene Maßnahmen sind bereits in Planung:
- Verpflichtung für Unternehmen: Gastronomiebetriebe und der Handel sollen verpflichtet werden, Lebensmittelüberschüsse besser zu verwalten, beispielsweise durch Kooperationen mit Tafeln und sozialen Einrichtungen.
- Sensibilisierung der Verbraucher: Aufklärungskampagnen sollen helfen, das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu stärken und Fehlkäufe zu vermeiden.
- Förderung innovativer Lösungen: Die EU plant, Anreize für Unternehmen zu schaffen, um innovative Technologien und Methoden zur Reduktion von Lebensmittelabfällen zu entwickeln.
EU und Lebensmittelverschwendung: Kritik und Herausforderungen
Trotz der Fortschritte gibt es Kritik von Umweltgruppen, die argumentieren, dass die Ziele nicht ehrgeizig genug sind. Geplant sind nämlich „nur“ 10 % weniger Lebensmittelabfälle in der Lebensmittelverarbeitung und -herstellung und 30 % weniger Lebensmittelabfälle pro Kopf im Einzelhandel, in Restaurants, im Gastgewerbe und in Haushalten.
Martin Bowman von Feedback EU bezeichnet die Ziele als "schwach" und argumentiert, dass sie im Widerspruch zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung stehen, die eine Halbierung der Lebensmittelverschwendung entlang der gesamten Lieferkette bis 2030 vorsehen.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung
Dennoch sind die geplanten EU-Quoten sind ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Durch klare Vorgaben und gezielte Maßnahmen könnten bereits bis 2030 erhebliche Einsparungen erzielt werden. Entscheidend wird sein, dass die Maßnahmen nicht nur ambitioniert formuliert, sondern auch konsequent umgesetzt werden. Eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für Wirtschaft und Gesellschaft.