
Trotz eines immer größeren Angebots an vegetarischen und veganen Alternativen bleibt Fleisch für die meisten Menschen ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer Ernährung. Während der Fleischkonsum insgesamt leicht zurückgeht, nimmt die Zahl der VegetarierInnen und VeganerInnen zwar leicht zu. Doch entscheiden sich weiterhin die meisten Menschen für Fleisch. Vor allem Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit spielen dabei eine wichtige Rolle?
Anzahl der VeganerInnen und VegetarierInnen steigt leicht
Laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse (AWA) des Deutschen Bauernverbands (DBV) war die Anzahl der VegetarierInnen in Deutschland 2024 nur um 310.000 Personen höher als im Vorjahr. Die Anzahl der VegetarierInnen lag in Deutschland im letzten Jahr somit bei 8,43 Millionen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Anzahl der Vegetarier in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Im Jahr 2023 gab es um die 8,12 Millionen VegetarierInnen in Deutschland, was etwa 10% der Bevölkerung entspricht.
Die Zahl der Veganer in Deutschland ist in den letzten Jahren ebenfalls gestiegen. Im Jahr 2023 gab es etwa 1,52 Millionen Veganer in Deutschland, was etwa 2% der Bevölkerung entspricht.
Fleischkonsum leicht rückläufig
Der Fleischkonsum in Deutschland ist tatsächlich rückläufig. Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sank 2023 auf 51,6 Kilogramm, was einen Rückgang von 430 Gramm im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch die deutsche Fleischproduktion ist ebenfalls gesunken. Im Jahr 2023 produzierten gewerbliche Schlachtunternehmen 6,8 Millionen Tonnen Fleisch, was einem Rückgang von 4% oder 280.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Es gibt einen langfristigen Trend zu einem geringeren Fleischverzehr in Deutschland. Der Trend zu pflanzlicher Ernährung wächst, insbesondere bei jüngeren Generationen. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen geben 18% an, täglich zu pflanzlichen Alternativen zu greifen.
Fleischkonsum weiterhin hoch
Der Fleischkonsum in Mitteleuropa, insbesondere in Deutschland, bleibt zwar weiterhin hoch, zeigt jedoch langfristig einen sinkenden Trend. Der größte prozentuale Rückgang wurde bei Rind- und Kalbfleisch verzeichnet, während der Verzehr von Geflügelfleisch leicht anstieg.
Trotz des sinkenden Fleischverbrauchs bleibt Deutschland ein bedeutender Fleischproduzent und -exporteur. Die Nettoerzeugung von Fleisch lag 2023 bei etwa 7,2 Millionen Tonnen Schlachtgewicht, wobei die Produktion von Geflügelfleisch leicht stieg, während die von Schweinefleisch sank. Der Selbstversorgungsgrad mit Fleisch lag bei 120%, was bedeutet, dass Deutschland mehr Fleisch produziert, als es selbst verbraucht.
Insgesamt zeigt sich, dass der Fleischkonsum in Deutschland und Mitteleuropa zwar weiterhin hoch ist, aber sich langsam verändert, da sich die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung in Richtung einer reduzierten Fleischaufnahme bewegen.
Überwiegende Mehrheit isst Fleisch
Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Mitteleuropa isst jedoch weiterhin gerne Fleisch. Während das Angebot an Fleischersatzprodukten stetig zunimmt und der Markt für vegetarische und vegane Alternativen boomt, bleibt der Anteil der Menschen, die sich bewusst fleischlos ernähren, weitgehend konstant.
Trotz wachsender medialer Präsenz von pflanzlichen Ernährungsformen und eines breiten Angebots an Alternativprodukten scheint die Bereitschaft der Bevölkerung, komplett auf Fleisch oder tierische Produkte zu verzichten, nicht signifikant zuzunehmen, auch wenn durchaus ein Trend zu weniger Fleisch zu erkennen ist.

Warum bleibt Fleisch so beliebt?
Es gibt verschiedene Gründe, warum der Fleischkonsum in Mitteleuropa weiterhin so groß ist:
- Kulinarische Traditionen: Fleisch ist tief in der Esskultur vieler Länder verankert. Klassiker wie Braten, Schnitzel oder Wurstwaren gehören für viele Menschen einfach dazu.
- Geschmack und Genuss: Viele Menschen schätzen den Geschmack und die Vielseitigkeit von Fleisch in der Küche.
- Sättigungsfaktor und Nährstoffe: Fleisch ist eine wichtige Proteinquelle und liefert essenzielle Nährstoffe wie Eisen und Vitamin B12.
- Skepsis gegenüber Alternativen: Auch wenn Fleischersatzprodukte immer besser werden, können sie für viele KonsumentInnen den Geschmack und die Konsistenz von echtem Fleisch nicht ersetzen.
- Preis und Verfügbarkeit: Trotz steigender Preise bleibt Fleisch oft günstiger und einfacher verfügbar als viele pflanzliche Alternativen.
Fleischkonsum: Nachhaltigkeit und Regionalität werden wichtiger
Obwohl viele Menschen nicht auf Fleisch verzichten wollen, spielt die Qualität vom Fleisch eine immer größere Rolle. VerbraucherInnen achten zunehmend auf nachhaltige Produktion, artgerechte Tierhaltung und regionale Herkunft. Laut aktuellen Umfragen sind Bio-Fleisch, Fleisch aus Weidehaltung und regional produzierte Produkte gefragter denn je.
Ein weiteres Zeichen für das steigende Bewusstsein der VerbraucherInnen ist der Trend zu "Less but better". Viele Menschen essen zwar weiterhin Fleisch, reduzieren aber die Menge und investieren stattdessen in höhere Qualität.
Fleisch bleibt wichtiger Bestandteil der Ernährung
Trotz eines wachsenden Angebots an pflanzlichen Alternativen bleibt Fleisch ein zentraler Bestandteil der Ernährung vieler Menschen in Mitteleuropa. Zwar geht der Pro-Kopf-Verbrauch leicht zurück, aber die absolute Mehrheit konsumiert weiterhin Fleischprodukte.
Gleichzeitig steigt das Bewusstsein für nachhaltige Produktion und regionale Herkunft. Der Trend geht also nicht zwingend in Richtung einer fleischlosen Gesellschaft, sondern vielmehr hin zu bewussterem Konsum. Fleisch bleibt beliebt – aber immer mehr Menschen legen Wert darauf, wo es herkommt und wie es produziert wurde.