Die Produktion tierischer Produkte ist essenziell für unsere Ernährung: Ohne Kühe, Schafe und Ziegen gäbe es weder Milch noch Käse oder Erdbeerjoghurt. Diese landwirtschaftliche Praxis sichert nicht nur die Lebensmittelversorgung, sondern fördert auch natürliche Kreisläufe und reduziert Lebensmittelverschwendung.
Fleisch und Milch
Die natürliche Beziehung zwischen Fleischproduktion und Milchproduktion zeigt sich besonders deutlich bei der Weidehaltung von Mutterkühen. Die Verzehrempfehlung für Weidefleisch und Heumilch hebt hervor, dass beide Nahrungsmittel als besonders natürlich gelten. Während einige Organisationen wie Peta die ethischen Implikationen von Muttermilch kritisch betrachten, basiert ihre Argumentation auf der Vorstellung von veganer Ernährung ohne Zwang oder Ausbeutung.
Boden, Pflanze, Tier
Selbst für eine vegane Ernährung sind tierische Dünger unverzichtbar. Wie Steffen Reiter, Geschäftsführer des Verbands der Fleischwirtschaft, betont, wachsen Gemüse und Obst oft nur mit Hilfe von tierischem Dünger. Ökolandbau setzt auf diese Kreisläufe, auch wenn mehr als ein Viertel der Bio-Betriebe mittlerweile ohne Tiere auskommt und stattdessen Kompost und tierische Düngemittel verwendet. Die „Biozyklisch-vegane Landwirtschaft“ bietet als Alternative Äpfel von einem Bodensee-Produzenten an, ist jedoch noch die Ausnahme.
Fleischeiweiß und Gesundheit
Historisch gesehen war die Verfügbarkeit von Fleisch und Milch in Deutschland lange Zeit begrenzt und führte zu Mangelerscheinungen wie Wachstumsstörungen und brüchigen Knochen. Heute wird die globale Proteinversorgung sowohl durch pflanzliche als auch tierische Lebensmittel gewährleistet. Dr. Malte Rubach hebt in seinem Buch hervor, dass tierisches Protein eine höhere Qualität bietet und somit entscheidend für die menschliche Gesundheit ist.
Das ganze Tier nutzen
Das Prinzip „from nose to tail“ oder „vom Kopf bis zur Schwanzspitze“ beschreibt die umfassende Nutzung von Tieren für die Ernährung. Diese Praxis verhindert Lebensmittelverschwendung und zeigt Respekt gegenüber dem Tier. Metzger, die traditionell arbeiten, vermeiden durch ihre Methoden den Verlust von Nahrungsmitteln.
Maßnahme gegen Verschwendung
Die Landwirtschaft nutzt pflanzliche Nebenprodukte, die für Menschen ungenießbar sind, als Futter für Tiere. Dies reduziert Verschwendung und ermöglicht die Produktion hochwertiger Lebensmittel wie Milch und Fleisch. Das Informationsportal „Initiative Milch“ betont, wie wichtig es ist, diese Nebenprodukte zu verwerten.
Honig, Wolle und Leder
Abseits der Nahrungsmittelproduktion stellt sich die Frage nach der Ethik bei der Nutzung von Produkten wie Honig, Wolle und Leder. Nachhaltige Kreisläufe und die Vermeidung von Überflussproduktion stehen hier im Vordergrund. Die Wahl zwischen tierischen Produkten und Alternativen wie Plastik oder Kunstfasern kann beeinflussen, wie nachhaltig und naturnah eine Lebensweise ist.
Dieser Beitrag möchte zum Nachdenken anregen und bietet Perspektiven auf eine nachhaltige und respektvolle Nutzung tierischer Produkte. Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen, welche Produkte und Lebensweisen ihren Bedürfnissen und Werten am besten entsprechen.
Quelle: afz – Allgemeine Fleischer Zeitung 24/2024