
Fleischimitate und Milchersatzprodukte: die Nachfrage wächst stetig. Vor allem deshalb, weil immer mehr Verbraucher auf pflanzliche Alternativen umsteigen. Um sowohl ihre Gesundheit zu fördern als auch die Umwelt zu schonen. Doch hinter den industriell hergestellten Ersatzprodukten verbirgt sich oft eine undurchsichtige Lieferkette, die Rohstoffe aus Drittländern beinhaltet. Dies führt nicht nur zu längeren Transportwegen, sondern auch zu intransparenten Produktionsbedingungen und einer unklaren Herkunft der verwendeten Zutaten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Auswirkungen dieser mangelnden Transparenz und beleuchten, warum eine bessere Nachvollziehbarkeit der Rohstoffherkunft für Qualität, Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung entscheidend ist.
Fleischimitate: undurchsichtige Herkunft
Ein zentrales Problem bei vielen industriellen Fleischimitaten und Milchersatzprodukten ist die Herkunft der Rohstoffe. Besonders bei Produkten, die nicht aus heimischen Quellen stammen, ist die Transparenz oft mangelhaft. Laut der Untersuchung von „Wirtschaften am Land“ konnten bei 78 Prozent der 153 getesteten Produkte keine Angaben zur Herkunft der verwendeten Rohstoffe gemacht werden. In vielen Fällen werden Zutaten aus Drittländern bezogen, die nicht nur weite Transportwege mit sich bringen, sondern auch fragliche Produktionsbedingungen in den Herkunftsländern nach sich ziehen können.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass Ersatzprodukte wie Fleischimitate und Co in vielen Fällen mit Rohstoffen hergestellt werden, deren Herkunft und Produktionsbedingungen nicht nachvollziehbar sind. Dies betrifft nicht nur die Tiere, sondern auch die Landwirtschaft im Allgemeinen, da in vielen Fällen industrielle Agrarprodukte zum Einsatz kommen, die durch intensive und nicht nachhaltige Anbaumethoden geprägt sind.
Wenig heimische Rohstoffe – Ein Nachteil für Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung
In der Untersuchung von „Wirtschaften am Land“ wurde ebenfalls festgestellt, dass heimische Rohstoffe in den untersuchten Fleisch- und Milchersatzprodukten nur selten nachgewiesen werden konnten. Dies ist problematisch aus mehreren Perspektiven. Einerseits fehlt dadurch der Beitrag zur regionalen Wertschöpfung, andererseits wird der Gedanke der Nachhaltigkeit untergraben. Die Verwendung von Rohstoffen aus der Region könnte dazu beitragen, die CO2-Emissionen durch kürzere Transportwege zu reduzieren und gleichzeitig die heimische Landwirtschaft zu stärken.
„Im Sinne von Qualität, Nachhaltigkeit und regionaler Wertschöpfung brauchen die Menschen Transparenz und echte Wahlfreiheit selbstverständlich auch bei Fleischimitaten“, so Anton Juffinger, Tiroler Bio-Pionier und Eigentümer der Juffinger Bio-Metzgerei in Thiersee. Transparenz über die Herkunft der Rohstoffe ist der erste Schritt zu einer nachhaltigeren und lokaleren Produktion.
Die Auswirkungen auf Konsumenten und die Notwendigkeit von Transparenz
Die mangelnde Transparenz über die Herkunft von Rohstoffen hat weitreichende Auswirkungen auf die Konsumenten. Viele Verbraucher entscheiden sich für pflanzliche Ersatzprodukte, weil sie glauben, damit einen Beitrag zu einer nachhaltigeren und ethischeren Lebensmittelproduktion zu leisten. Wenn sie jedoch nicht wissen, woher die Rohstoffe stammen oder unter welchen Bedingungen diese produziert wurden, ist diese Entscheidung nicht wirklich fundiert.
Mehr Transparenz bei den Fleischimitaten sowie den Milchersatzprodukten würde den Konsumenten nicht nur eine bessere Entscheidungshilfe bieten, sondern auch dazu beitragen, dass Unternehmen stärker auf nachhaltige und regionale Produkte setzen. Verbraucher könnten gezielt Produkte wählen, die ihren ethischen und ökologischen Überzeugungen entsprechen und gleichzeitig eine verantwortungsbewusste Landwirtschaft unterstützen.
Fleischimitate: mehr Transparenz in der Produktion gefragt
Die Ergebnisse der Untersuchung verdeutlichen, wie dringend eine Verbesserung der Transparenz bei der Produktion von Fleisch- und Milchersatzprodukten ist. Um den Anforderungen der Verbraucher gerecht zu werden, ist es notwendig, die Herkunft der Rohstoffe klar und deutlich auf der Verpackung zu kennzeichnen. Verbraucher sollten in der Lage sein, nachzuvollziehen, woher die Zutaten stammen und unter welchen Bedingungen sie produziert wurden.
Es ist an der Zeit, dass die Hersteller dieser Produkte Verantwortung übernehmen und transparent über ihre Lieferketten informieren. Nur so kann Vertrauen geschaffen und die Nachhaltigkeit dieser Produkte tatsächlich gewährleistet werden.
Fleischimitate: ein Fazit
Die Nachfrage nach Fleisch- und Milchersatzprodukten wächst, doch die mangelnde Transparenz über die Herkunft der Rohstoffe stellt ein großes Problem dar. Die Untersuchung des Vereins „Wirtschaften am Land“ zeigt, dass viele Produkte aus Drittländern Rohstoffe beziehen und die Herkunft dieser oft nicht nachvollziehbar ist. Dies beeinträchtigt nicht nur die Nachhaltigkeit der Produkte, sondern auch die regionale Wertschöpfung und das Vertrauen der Verbraucher. Eine klare Kennzeichnung der Rohstoffherkunft und mehr Transparenz in der Produktion sind daher unerlässlich, um die Qualität und Nachhaltigkeit dieser Produkte zu gewährleisten und den Konsumenten eine echte Wahlfreiheit zu bieten.