Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim Lebensmittelkonsum
Der Verein Land schafft Leben hat in einem neuen Report das Kaufverhalten der ÖsterreicherInnen unter die Lupe genommen. Rund eineinhalb Tonnen Lebensmittel konsumieren sie jährlich pro Kopf. Dabei zeigt sich eine große Kluft zwischen dem, was die Gesellschaft von der Lebensmittelproduktion fordert, und dem, was tatsächlich gekauft wird. Besonders bei Fleischprodukten klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander: Obwohl viele VerbraucherInnen Tierwohl wichtig finden, greifen sie oft zum billigsten Produkt.
Herkunfts- und Haltungskennzeichnung als Entscheidungshilfe
Maria Fanninger, Gründerin von Land schafft Leben, betont, dass eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung im Handel und in der Gastronomie notwendig ist. Nur so können VerbraucherInnen auf einen Blick erkennen, warum sie für qualitativ hochwertiges Fleisch mehr zahlen sollten, und so die Produktion unterstützen.
Tierwohl und Kaufverhalten
In einer Umfrage gaben 48 Prozent der Befragten an, dass ihnen Tierwohl wichtig sei. Trotzdem ist der Anteil an Bio- und Tierwohl-Produkten beim Schweinefleisch mit nur sieben Prozent sehr gering. Hannes Royer, Mitgründer von Land schafft Leben, hebt hervor, dass vielen KonsumentInnen nicht bewusst ist, wie viel Einfluss ihr Einkaufsverhalten auf die Produktion hat.
Österreich als Land der Aktionen
Aktionen spielen beim Einkauf eine große Rolle. 2023 wurden 44 Prozent des Fleisches in Aktion verkauft, der Anteil ist nur beim Bier mit 70 Prozent höher. Aktionen beeinflussen das Kaufverhalten stark, was sich besonders bei Großereignissen zeigt.
Geschmack als wichtigstes Kaufkriterium
Der Report zeigt, dass der Geschmack für die KonsumentInnen das wichtigste Kriterium beim Lebensmitteleinkauf ist, gefolgt von Herkunft und Preis. Weitere Faktoren sind Nährwert, Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Klimafreundlichkeit sowie persönliche Überzeugungen.
Umfangreicher Report über Lebensmittelkonsum
Der Report von Land schafft Leben bietet auf über 70 Seiten und mit 54 Grafiken umfangreiche Informationen über den Lebensmittelkonsum in Österreich, von Verfügbarkeit und Preis bis hin zu Kaufkriterien und Konsumpsychologie.
Quelle: OTS